Sicherheitsmaßnahmen für humanoide Roboter in der Arbeitswelt
Die Integration von humanoiden Robotern in Arbeitsumgebungen schreitet voran, doch die damit verbundenen Sicherheitsaspekte werden oft vernachlässigt. Unternehmen wie Amazon, Mercedes und BMW testen bereits solche Roboter in ihren Produktionsstätten und Lagern, wobei die Diskussion über die Sicherheit der Mitarbeiter häufig hinter der Begeisterung für die Technologie zurückbleibt.
Initiative von Figure AI
Ein Unternehmen aus der Bay Area, Figure AI, hat die Gründung eines Zentrums zur Förderung der Sicherheit humanoider Roboter angekündigt. Geleitet wird dieses Projekt von Rob Gruendel, einem ehemaligen Sicherheitsingenieur bei Amazon Robotics, der die Pläne über einen LinkedIn-Beitrag bekannt gab.
Traditionelle vs. moderne Sicherheitslösungen
Frühere Systeme in Fabriken und Lagern setzten auf Sicherheitskäfige, um große, schwere Roboter von Menschen zu trennen. Moderne Ansätze nutzen hingegen fortschrittliche Technologien wie Computer Vision und spezielle Software, um Kollisionen zwischen Robotern und Menschen zu vermeiden. Beispielsweise hat Amazon Sicherheitswesten entwickelt, die solche Zusammenstöße verhindern sollen.
Herausforderungen durch humanoide Roboter
Die humanoide Form bietet zwar Anpassungsfähigkeit und vielseitige Einsatzmöglichkeiten, bringt jedoch neue Sicherheitsbedenken mit sich. Ihre großen, metallischen Körper, die sich frei in Arbeitsbereichen bewegen, können potenziell Verletzungen verursachen, wenn sie mit menschlichen Kollegen kollidieren.
Fehlende Regulierung und aktuelle Bemühungen
Organisationen wie die Occupational Safety and Health Administration (OSHA) haben in Bezug auf die Sicherheitsregulierung von Automatisierung noch Nachholbedarf. Derzeit existieren keine spezifischen OSHA-Standards für die Robotikindustrie. Diese Lücke muss geschlossen werden, insbesondere im Hinblick auf humanoide Roboter.
Figure AI arbeitet daran, diese Lücke zu füllen. „Einer unserer jüngsten Erfolge war es, einen formalen Plan mit unserem von der OSHA anerkannten unabhängigen Prüflabor zu finalisieren, um die Batterie, das funktionale Sicherheitskontrollsystem und das elektrische System unseres Roboters nach Industriestandards zu zertifizieren“, erklärte Gruendel.
Branchenweite Aufmerksamkeit
Melonee Wise, Gründerin von Fetch und seit 2023 Chief Technology Officer bei Agility Robotics, hat das Thema Sicherheit von humanoiden Robotern zu einer Priorität gemacht. „Mit jedem humanoiden Roboter, der in diesem Bereich arbeitet, ist die Sicherheit nicht klar“, betonte Wise während eines Panels auf der Automate-Konferenz im vergangenen Jahr.
Die Einrichtung des Zentrums für die Förderung der Sicherheit humanoider Roboter ist ein bedeutender Schritt für Figure AI. „Wir erkennen an, dass die allgemeine Bevölkerung oft auf das Urteil der Technologieexperten angewiesen ist, um zu beurteilen, ob ein KI-gesteuerter Roboter sicher sein kann“, schrieb Gruendel. „Wir wollen direkt mit unseren Kunden sprechen und die Stabilität des Roboters gewährleisten.“