Robotik-Schwerlastdrohne
In der Logistik stellt der Faktor Mensch oft ein Problem dar. Insbesondere der Fachkräftemangel führt dazu, dass Personal rar und kostenintensiv ist. Das Start-up Grasshopper Air Mobility aus Barcelona präsentiert ein neues Konzept für effiziente End-to-End-Lieferungen. Eine spezielle Drohne, die als Flug-Fahrt-Drohne bezeichnet wird, spielt dabei eine zentrale Rolle.
Maximale Automatisierung
Das Konzept zielt auf die vollständige Automatisierung des Warentransports zwischen Lagerstandorten oder Versandzentren ab. Dabei sind keine direkten menschlichen Interaktionen mehr erforderlich. Das Team um Co-Founder und CEO Jakob Saalfrank verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der weit über die Drohne hinausgeht.
Minimale Standzeiten
Der Warentransport erfolgt zwischen sogenannten Charging and Loading Stations (CLS), an denen die Flug-Fahrt-Drohne mit dem Namen e350 Flying Cargo Van automatisiert be- und entladen wird. Wenn zusätzlich Bodenroboter eingesetzt werden, die Waren zwischen CLS und Lagerräumen transportieren, kann der Mensch vollständig entbehrlich werden. Ein weiterer Vorteil des Konzepts ist, dass die Akkus in speziellen Transportboxen geladen werden, wodurch die Standzeiten der Drohne minimiert werden. Die Drohne kann nicht nur autonom fliegen, sondern auch am Boden mobil sein, um direkt nach der Beladung zu starten.
Technische Spezifikationen
Die e350 ist so konzipiert, dass sie Paletten mit einem Gewicht von bis zu 350 Kilogramm transportiert und Geschwindigkeiten von 220 km/h erreichen kann. Die Reichweite beträgt über 200 Kilometer. Mit einem hybriden Wasserstoff-Elektrosystem kann die Reichweite auf 600 Kilometer erhöht werden.
Ehrgeizige Pläne
Jakob Saalfrank beschreibt die e350 als „fliegenden Lieferwagen“, der speziell für Industrie 4.0-Anwendungen entwickelt wurde. Durch die autonome Abwicklung der ersten und letzten Meile sowie aller Ladeprozesse bietet das Unternehmen eine integrierte Lösung. Für die Realisierung des Produkts sind jedoch Partner, Kunden und Investoren erforderlich. Der Prototyp soll 2026 einsatzbereit sein, gefolgt von Pilotprojekten im Jahr 2028.