Zum Hauptinhalt springen

Erster Halbmarathon mit humanoiden Robotern in Peking verschoben

Wetterbedingte Verschiebung auf den 19. April

Der für den 13. April 2025 geplante Beijing Yizhuang Halbmarathon wurde aufgrund starker Windprognosen auf den 19. April verschoben. Bei diesem Lauf sollen erstmals humanoide Roboter gemeinsam mit menschlichen Teilnehmern die gesamte Distanz von 21,1 Kilometern absolvieren. Experten betonen, dass starke Winde für Roboter eine größere Herausforderung darstellen als für Menschen, da sie das Gleichgewicht der Maschinen beeinträchtigen können.

Teilnahmebedingungen für Roboter

Die teilnehmenden Roboter müssen folgende Kriterien erfüllen:

  • Humanoide Erscheinung mit zwei mechanisch betriebenen Beinen
  • Verzicht auf Räder oder vierbeinige Strukturen
  • Größe zwischen 49 und 198 cm, Beinlänge mindestens 45 cm
  • Fähigkeit, den Halbmarathon in maximal 3 Stunden und 30 Minuten zu absolvieren
  • Vermeidung von Schäden an der Strecke, anderen Teilnehmern oder Zuschauern

Die Steuerung der Roboter kann entweder vollständig autonom oder halbautonom mit Fernbedienung erfolgen.

Technologische Herausforderungen

Die Teilnahme stellt für die Roboter eine erhebliche technische Herausforderung dar, insbesondere hinsichtlich der Energieversorgung über die gesamte Distanz. Bereits 2024 nahm der humanoide Roboter „Tiangong“ an einem Halbmarathon teil, konnte jedoch die gesamte Strecke nicht bewältigen. Tiangong erreicht eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 10 km/h und wurde von Chinas Embodied Artificial Intelligence Robotics Innovation Centre entwickelt.

Schnellster Laufroboter bislang ist „Star1“, der dank spezieller Laufschuhe eine Geschwindigkeit von bis zu 12,98 km/h erreicht. Ob „Star1“ am bevorstehenden Halbmarathon in Peking teilnehmen wird, ist derzeit nicht bestätigt.

Wettbewerb und Auszeichnungen

Im Rahmen des Rennens sind verschiedene Auszeichnungen vorgesehen:

  • Vollendung des Rennens: Für Roboter, die die gesamte Strecke erfolgreich absolvieren
  • Beste Ausdauer: Für den Roboter, der die größte Distanz ohne Batteriewechsel zurücklegt
  • Beliebtester Roboter: Basierend auf Publikumsreaktionen und medialer Resonanz
  • Beste Gangart: Für besonders natürliche und effiziente Bewegungsabläufe
  • Kreativste Form: Für innovatives Design und technische Raffinesse

Integration in den Marathon

Die humanoiden Roboter werden gemeinsam mit 12.000 menschlichen Läufern an den Start gehen. Um die Sicherheit zu gewährleisten, nutzen Roboter und Menschen jedoch nicht exakt denselben Streckenabschnitt. Die Eröffnungszeremonie des Marathons wird von Robotern moderiert, um den technologischen Fokus der Veranstaltung zu unterstreichen.

Wirtschaftlicher und technologischer Kontext

Die Veranstaltung findet in der Beijing Economic-Technological Development Area statt, die über 100 Robotikunternehmen beherbergt. Ein staatlicher Fonds in Höhe von 10 Milliarden Yuan (ca. 1,36 Milliarden US-Dollar) unterstützt die Entwicklung der Robotikindustrie in dieser Region. Angesichts steigender Löhne und einer sich verlangsamenden Wirtschaft investieren chinesische Unternehmen verstärkt in Robotik, um Arbeitskosten zu senken und technologische Fortschritte zu nutzen.

Ausblick

China plant, bis 2027 humanoide Roboter zu entwickeln, die denken, lernen und innovativ sein können. Bis dahin soll auch ein zuverlässiges, industrielles Lieferkettensystem geschaffen werden, das die Produktion unterstützt. Das chinesische Ministerium geht davon aus, dass humanoide Roboter nach Computern, Smartphones und elektrisch betriebenen Fahrzeugen zu den bahnbrechenden Produkten gehören werden. Als Einsatzgebiete für die Roboter sieht das Ministerium vor allem die industrielle Anwendung.