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Chinas riesige Roboter-Armee sorgt für Besorgnis

Wachsende Automatisierung in China

Während der Handelskonflikt zwischen den USA und China für Unsicherheit in der amerikanischen Industrie sorgt, bleibt ein wichtiger Aspekt oft unbeachtet: die enorme Zahl von Industrierobotern, die inzwischen in chinesischen Fabriken im Einsatz sind.

Ein aktueller Bericht beleuchtet die wachsende Bedeutung der Robotik in China. Das Land zählt heute zu den am stärksten automatisierten Nationen der Welt. In puncto Roboterdichte pro Arbeiter liegt China weltweit hinter Südkorea und Singapur an dritter Stelle und hat Länder wie die USA, Deutschland und Japan hinter sich gelassen.

Vorteile für die chinesische Industrie

Dank der umfassenden Automatisierung können chinesische Unternehmen Industrie- und Konsumgüter schneller und günstiger herstellen. Gleichzeitig verbessert sich dabei die Produktqualität. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass die USA in der Roboterindustrie deutlich ins Hintertreffen geraten sind.

Amerikanische Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren verstärkt auf Hightech-Produkte wie Flugzeuge, medizinische Geräte und spezialisierte Maschinen konzentriert. Diese Bereiche sind bislang schwieriger zu automatisieren, da sie hohe technische Qualifikationen erfordern.

Strategie „Made in China 2025“

Den Grundstein für diese Entwicklung legte die chinesische Regierung bereits im Jahr 2015 mit der Initiative „Made in China 2025“. Ziel war es, bestimmte Produktions- und Qualitätsstandards zu erreichen, insbesondere in Branchen wie Schiffbau, Elektromobilität und Hochgeschwindigkeitszüge.

Ein zentrales Vorhaben war der Aufbau einer Kapazität zur Fertigung von jährlich 100.000 Industrierobotern. Laut einem aktuellen Bericht der International Federation of Robotics hat China zwischen 2022 und 2023 über 276.000 Roboter installiert — mehr als die Hälfte der weltweit neu eingesetzten Maschinen in diesem Zeitraum. Dies war der zweithöchste jemals erfasste Wert bei der jährlichen Installation von Industrierobotern.

Rohstoffe als geopolitisches Druckmittel

Ein weiterer Vorteil für China ist der Zugang zu seltenen Erden, die für Hightech-Produktionen wie Robotik unerlässlich sind. Viele US-Fabriken sind auf diese Rohstoffe angewiesen, was China im Handelsstreit eine starke Verhandlungsposition verschafft.

Erst kürzlich setzte China den Export bestimmter seltener Erden in die USA aus — eine Reaktion auf die von den USA verhängten Zölle. Dies löste scharfe Kritik aus, unter anderem von Elon Musk, der dadurch eigene Projekte im Robotikbereich gefährdet sieht.

Entwicklung des Handelsstreits

Wenige Wochen nach dem chinesischen Exportstopp kündigte die US-Regierung an, die angedrohten Zölle auf chinesische Produkte deutlich zu senken. Diese Entscheidung zeigt, dass China seine Position im Handelskonflikt geschickt genutzt hat.

Folgen für die USA

Wie dieser Handelsstreit ausgehen wird, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass die USA im Bereich der Robotertechnologie einen erheblichen Rückstand aufholen müssten, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Experten fordern, dass künftig weniger in visionäre Start-ups und mehr in die praktische Fertigung automatisierter Produktionsanlagen investiert werden sollte.