Chinas humanoide Roboter sorgen für mehr Fußball-Begeisterung als Menschen
Premiere in Peking
Während Chinas Herrenfußball-Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren wenig für Begeisterung sorgte, ziehen humanoide Roboterteams in Peking aktuell die Aufmerksamkeit auf sich. Am Samstagabend fanden in Chinas Hauptstadt vollständig autonome 3-gegen-3-Fußballspiele statt, bei denen künstliche Intelligenz (KI) für die Steuerung der Roboter verantwortlich war. Die Veranstaltung wurde als Premiere in China und als Vorschau auf die World Humanoid Robot Games angekündigt, die ebenfalls in Peking geplant sind.
Vollautonome Spielzüge ohne menschliche Steuerung
Nach Angaben der Veranstalter agierten alle teilnehmenden Roboter vollkommen eigenständig. Sie nutzten KI-gesteuerte Strategien, ohne jegliche menschliche Eingriffe oder Überwachung während der Spiele.
Dank fortschrittlicher visueller Sensoren waren die Roboter in der Lage, den Ball zu erkennen und sich präzise auf dem Spielfeld zu bewegen. Sie verfügten zudem über Mechanismen, um nach einem Sturz eigenständig wieder aufzustehen. Dennoch mussten während der Begegnungen mehrere Roboter per Trage vom Feld gebracht werden – ein Detail, das den Wettkampf zusätzlich realistisch erscheinen ließ.
Sport als Testfeld für KI-Roboter
China intensiviert die Entwicklung humanoider Roboter mit künstlicher Intelligenz und nutzt Wettkämpfe wie Marathonläufe, Boxturniere und Fußballspiele als Praxistests für Technik und Algorithmen.
Cheng Hao, Gründer und CEO von Booster Robotics, dem Hersteller der eingesetzten Roboter, erklärte, Sportwettbewerbe seien ideale Prüfungen für humanoide Maschinen. Sie beschleunigten die Entwicklung von Algorithmen und integrierten Hard- und Software-Systemen gleichermaßen.
Sicherheitsaspekte im Fokus
Ein zentrales Thema bleibe die Sicherheit, so Cheng. Perspektivisch könnten Roboter gemeinsam mit Menschen Fußball spielen. Dabei müsse jedoch gewährleistet sein, dass keine Gefahr für die menschlichen Spieler bestehe. Ein Spiel ohne Wettbewerbsdruck, aber mit echten Angriffs- und Abwehraktionen könne dazu beitragen, Vertrauen beim Publikum aufzubauen.
Eigene Algorithmen für jede Mannschaft
Die vier universitären Teams, die an dem Wettbewerb teilnahmen, erhielten jeweils die Hardware von Booster Robotics. Die Forschungsteams der Hochschulen entwickelten hingegen eigene Algorithmen für Wahrnehmung, Entscheidungsfindung, Spielaufstellung und Passstrategien.