Humanoide Roboter auf der automatica 2025: Der nächste Schritt in der Industrie
Vom 24. bis 27. Juni 2025 zeigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf der automatica in München, wie humanoide Roboter zunehmend praktische Aufgaben in Industrie und Logistik übernehmen. Zwischen Prototypen, Pilotprojekten und wachsendem Wettbewerb entsteht ein neuer Robotikmarkt.
China und USA dominieren – doch auch Deutschland mischt mit
Ob Digit von Agility Robotics, Optimus von Tesla oder Apollo von Apptronik: In den USA arbeiten gleich mehrere Unternehmen an Robotern für die Produktion und Logistik. China treibt mit dem G1 von Unitree den humanoiden Markt voran — inklusive ambitionierter Pläne, mittelfristig rund fünf Prozent der Arbeitsplätze zu automatisieren.
Deutschland zeigt mit Iggy Rob von Igus und 4NE-1 von Neura Robotics, dass auch hier praxisnahe Lösungen entstehen. Forschungspartner wie das DLR arbeiten parallel daran, Technologien aus der Raumfahrt für industrielle Einsätze nutzbar zu machen.
Warum humanoide Roboter?
Sie übernehmen Tätigkeiten, für die klassische Roboter ungeeignet sind: Treppen steigen, Türen öffnen, Maschinen bedienen. Damit schließen sie Lücken in der Automatisierung – ohne aufwendige Umbauten der Infrastruktur.
Viel Potenzial für die nächsten Jahre
Laut Studien wie der von Goldman Sachs könnte der globale Markt für humanoide Roboter bis 2035 auf 38 Milliarden US-Dollar anwachsen. Erste Einsatzfelder finden sich neben der Industrie auch in Bildung, Forschung und perspektivisch im privaten Umfeld.
DHL Group: Robotik-Offensive mit Boston Dynamics und humanoiden Tests
Die DHL Group verstärkt ihre Automatisierungsstrategie und bestellt weitere 1.000 Roboter bei Boston Dynamics. Im Mittelpunkt steht der Roboter Stretch, der Kartons aus Containern entlädt und dabei bis zu 700 Kartons pro Stunde bewegt.
Automatisierung für mehr Entlastung
Stretch kommt vor allem bei körperlich belastenden Tätigkeiten zum Einsatz, etwa beim Be- und Entladen von Lkw, wo extreme Temperaturen herrschen können. Damit sollen die Mitarbeiter entlastet und die Prozesse beschleunigt werden.
Mehr als nur Stretch: Testläufe mit humanoiden Robotern
Neben Stretch testet die DHL Group humanoide Roboter für vielseitigere Aufgaben. BMW setzt im US-Werk Spartanburg den Figure 02 ein, der Blechteile in Produktionsanlagen einlegt. Auch Tesla, Mercedes-Benz und Hyundai arbeiten an humanoiden Systemen, die schon bald tausendfach in Werken eingesetzt werden sollen.
DHL investiert Milliarden in Automatisierung
In den letzten drei Jahren flossen über eine Milliarde Euro in die Digitalisierung der DHL-Logistik. Aktuell sind weltweit über 7.500 Roboter, mehr als 200.000 mobile Geräte und rund 800.000 IoT-Sensoren bei DHL im Einsatz. Über 90 Prozent der Lager arbeiten heute mit mindestens einem Automatisierungs- oder Digitalisierungssystem.
Fazit: Humanoide Roboter werden Realität
Ob auf der automatica 2025 oder bei Logistikriesen wie DHL – humanoide Roboter sind auf dem Weg, fest in Industrie und Logistik integriert zu werden. Mit wachsender Reife der Technik und sinkenden Preisen rückt der industrielle Durchbruch näher.